Visuelle Bilder von Frauen, die in Japan vor der Einführung der Fotografie produziert wurden, lassen sich in zwei Typen unterteilen: Porträts von Frauen, die in der Gesellschaft tatsächlich existierten, und gemalte oder gedruckte Bilder von idealisierten "Schönheiten", deren Ähnlichkeit mit der physischen Realität oft einem intensiven Interesse am Modus und dem situativen Aspekt untergeordnet wurde. Wie die Samurai-Porträts waren auch die Bilder von realen und imaginären Frauen oft mit Texten versehen, die den Betrachter instruierten, wie er sie verstehen und schätzen sollte. In diesem Modul werden wir uns einen Überblick über verschiedene gemalte und gedruckte Bilder verschaffen und erfahren, wie die zeitgenössischen Betrachter diese Bilder und ihre Texte als Hilfsmittel nutzten, um die Welt zu verstehen.

Welche Methoden standen den japanischen Künstlern und Schriftstellern der frühen Moderne zur Verfügung, um "den Moment einzufangen", und wie beeinflussten diese Methoden die Einführung und Adaption der westlichen Fotografie in der Mitte des 19. Jahrhunderts? In diesem Modul werden wir sehen, wie fotografische Darstellungsmethoden in die literarische Tradition des Porträts aufgenommen wurden, die in den Modulen 1 und 2 behandelt wurde.

Unser letztes Modul zeichnet den Weg der literarischen Fotografie vom Ende des langen neunzehnten Jahrhunderts bis in die japanische Moderne nach. Fotografische Darstellungen der menschlichen Figur im Japan des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts wurden oft von literarischen Texten begleitet, die entweder auf dem Bild selbst oder auf der Rückseite angebracht waren. Moderne Romanautoren veröffentlichten manchmal Fotografien mit kurzen Gedichten als Bildunterschriften. Wir werden unseren Kurs mit einer Zusammenfassung darüber abschließen, wie visuelle und schriftliche Darstellungsformen zusammenwirkten und kombiniert wurden, um aussagekräftige Dokumente der sozialen und psychologischen Realität zu schaffen.